Heftiges Verlangen
Es gibt Momente
beim Liebe machen,
in denen sich eine Tür
zu etwas anderem
öffnet.
Ich bin niemals vorbereitet.
Da gibt es keine Vorbereitung
auf die Art und Weise wie es mich ergreift
und wieder loslässt.
Manchmal wird es durch
fortschreitende Zärtlichkeit hervorgebracht:
sanfte Lippen die über meine Stirn streichen
und meinen Namen murmeln
während das Feuer durch mich hindurchbrennt
und meine
Hüften anheben
und mein Blut stöhnen lässt.
Manchmal wird es durch
einen Augenblick grossen Mutes hervorgebracht:
Augen die es wagen, sich zu treffen
und meine festhalten, während die Flut
von seidigem, goldgelbem Honig in
uns beiden die Dämme brechen lässt.
Und manchmal
wird es hervorgebracht
durch den Stachel von dem was nicht ist
und die Erinnerung an
Zärtlichkeit und Mut
die einmal waren.
Und wenn dieser Moment
mich einfängt
und mich hin und her wirft,
dann bin ich hilflos.
Die Worte ergiessen sich
ungebeten
in die Nacht:
"Ich will ... ich will ... ich will..."
Unvollendet
entschlüpfen sie mir,
verlockend
aufgehängt über dem Abgrund
meines eigenen bodenlosen
Begehrens.
Reichen
schmerzen
greifen
nach dem flüchtigen Etwas
das ich kurz erblickte
oder mir
unerreichbar vorstellte.
Vergangen bevor
ich es benennen konnte.
Der Atem fängt
ein ersticktes Schluchzen ein,
zieht mich,
öffnet mich
und ich falle zurück
die Augen weit offen, und
betäubt
auf feuchten Kissen,
mein Gesicht
nass von Tränen.
Und seine Augen
starren
verwirrt,
erschrocken von der Heftigkeit
meines Verlangens.
Oriah ©1995,
Deutsch by Connie Mazur ©2008